“Primebeef” in Sankt Johann: Ein Bauernhof mit Herz und Verstand!

Es fällt mir nicht immer leicht, mich bewusst zu ernähren. Doch die vielen Berichte über schlechte Tierhaltung in Zeitschriften und im Fernsehen haben etwas in mir ausgelöst. Wer einmal diese furchtbaren Bilder von Massentierhaltungen gesehen hat, wird sich beim nächsten Einkauf genau überlegen, was im Wagerl landet.

Erst vor kurzem haben wir von dem unserer Meinung nach bestem Burger der Stadt berichtet. Das Guerilla Burger auf der Nonntaler Hauptstraße legt viel Wert auf die Qualität und Herkunft seiner Produkte. So kommt zum Beispiel das Brot aus Anif und das hervorragende Fleisch direkt von einem Bauernhof im Pongau, den wir uns heute einmal genauer angeschaut haben.

Die Charolais-Rinder vom Zederberghof – heute so von Alex fotografiert

“Prime Beef” heißt das Unternehmen von Michael und Viktoria Obinger, die in langer Familientradition den Zederberghof in St. Johann im Pongau betreiben. Am Hof angekommen, bestaunen wir erst einmal den wunderschönen Ausblick ins Tal. Mitten in der freien Natur züchtet das Ehepaar seine besonderen “Charolais”- und “Wagyu”-Rinder, sowie die Kreuzung beider Rassen. Die beiden begrüßen uns herzlich und führen uns auf ihrem Hof herum.

Das besondere Angebot von Prime Beef ist die “Genusspatenschaft” für 1/6 oder 1/32 Rind mit monatlichem Beitrag ab 10€. Dabei kann man sich die Rinderrasse aussuchen und sich die Ware entweder kostenfrei nach Hause liefern lassen oder sie direkt am Hof abholen. Die Idee dahinter ist, dass man stetig eine qualitativ hochwertige Abwechslung an Rindfleisch zum Kochen zur Verfügung hat. Nachhaltig! Ich glaube, es gibt keinen besseren Weg mit wirklich gutem Gewissen Fleisch zu kaufen.

Hier geht zur Webseite von Primebeef im wundervollen Sankt Johann.

Ein glückliches Huhn inmitten der schönen Natur auf dem Zederberghof

Auf dem Weg zur Weide kommen wir an den “Familienhühnern” vorbei, die hier nur ab und zu ein Ei legen und sich sonst an selbstangebautem Obst und Gemüse erfreuen. “Wir versuchen uns komplett selbst zu verpflegen und haben hier auf unserem Hof alles, was wir dazu brauchen. Wir selbst essen im Schnitt auch nur einmal die Woche Fleisch.”, erzählt uns Viktoria. Es stimmt wirklich: Schon bei der Ankunft ist mir der prachtvolle Mangold neben den Kopfsalaten im Garten aufgefallen.

Auf der Weide angekommen begrüßen uns die großen Charolais-Rinder. Die komplett weißen Tiere sind sehr zutraulich und neugierig. Der Hof hat insgesamt 20 Hektar und bietet eine riesige Auslauffläche für die insgesamt nur 40 Rinder und Kühe, die auch die meiste Zeit des Jahres in der Natur verbringen. Sogar die Geburten der Kälber finden wenn möglich im Freien statt.

“Jedes Tier hat seinen eigenen Namen. Uns ist die enge Bindung zu unseren Tieren sehr wichtig”, erzählt uns Michael. Seine Kühe nennt er liebevoll “Damen”. Auf dem Zederberghof kann man sehen und spüren, dass es den Tieren bei der Aufzucht wirklich gut geht.

Michael Obinger mit seinen Rindern

Bei einer Tasse Tee aufgesetzt auf Kräutern aus dem eigenen Garten erzählen uns Michael und Viktoria mehr über ihre besonderen Rinderrassen. Ich persönlich bin ein großer Fan vom “Wagyu” Fleisch, weil dieses besonders zart ist, aber auch das Charolais-Rind, welches die älteste Rinderrasse aus Frankreich ist, hat eine hervorragende Qualität und einen sehr feinen Geschmack.

Wir unterhalten uns über die Lebensmittelindustrie und den immer größer werdenden Verlust an hochwertigem Fleisch. “Das Problem ist, dass die meisten Menschen fast täglich Fleisch konsumieren, aber so wenig wie möglich dafür zahlen wollen. Wenn wir umdenken könnten und unseren Fleischkonsum auf 1-2 mal die Woche reduzieren und dafür mehr Wert auf die Herkunft und die artgerechte Tierhaltung legen würden, dann gäbe es das Problem mit der Massentierhaltung vielleicht schon bald nicht mehr”, erklärt uns Viktoria.

Ein fertig zubereitetes “Primebeef-Steak”

Ich bin wirklich begeistert vom Konzept von “Prime Beef” und von Michael und Viktoria. Es ist schön anzuschauen, mit wie viel Herz und Verstand die beiden ihre Rinderzucht betreiben. Es ist auch ein Stück weit mutig, gegen den Strom zu schwimmen und mehr Wert auf Qualität anstatt auf Quantität zu legen und doch ist es so wichtig für unsere Gesellschaft.

Zum Schluss gehe ich noch einmal zu den sehr zutraulichen 16-Wochen alten Wagyu-Kälbern um sie zu streicheln. Ich war schon auf vielen Bauernhöfen, doch dieser wird mir besonders in Erinnerung bleiben. Nicht nur, weil er wirklich schön und die Natur rundherum beeindruckend ist, sondern auch weil hier jemand den Mut hat, etwas zu verändern.

Ich kann nur jedem “Fleischesser” empfehlen, sein Fleisch vom Zederberghof in Sankt Johann zu beziehen. Denn dort ist die “Welt noch in Ordnung”. Ich selbst habe ein Wagyu-Steak mit heim genommen, das ich demnächst zubereiten werde. Auch die Jausenwurst schmeckt sensationell. Wer individuelle Wünsche hat, ruft einfach beim Zederberghof an oder fährt vielleicht hin, um sich zusätzlich selbst ein Bild machen zu können.

Hier geht es zur Webseite von Primebeef

Related posts

Salzburger Bier mit Musikgeschmack

Innovatives Shoppen ohne Plastik: Hier gibt es alles, was das Leben einfacher und schöner macht

Sinnvoll und nachhaltig einkaufen